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Bonita und Wolfgang jun. Grupp zum ersten Mal im deutschen Fernsehen über Verantwortung, Herausforderung und die Trigema- Nachfolge: Wenn Familie Grupp mittags beim Müsli sitzt, wird die Milch vom Butler serviert – in weißem Anzug, mit weißen Handschuhen. Die Unternehmerfamilie ist mit Textilien der Firma Trigema reich geworden und residiert in einer reetgedeckten Villa auf der Schwäbischen Alb. Auch die beiden Kinder Bonita und Wolfgang, 28 und 27 Jahre alt, leben mit auf dem Anwesen der Eltern. Bald wird er oder sie den Betrieb mit 1.200 Mitarbeitern übernehmen. Aber eben nur einer von beiden. Der vom Vater vorgegebene Wettbewerb zwischen den Erben – für beide kein Grund, sich aufzuregen. „Es ist doch richtig, dass am Ende der- oder diejenige das Unternehmen führt, der oder die am besten geeignet ist“, sagt Wolfgang Grupp junior. Das Wohl der Firma und der Arbeitsplätze steht über allem. Ein anderes Leben kann sich keins der beiden Kinder vorstellen. „Wir kennen es ja auch nicht anders“, sagt Bonita Grupp: „Die Firma war schon immer ein wichtiger Teil unseres Lebens.“ In der Radio-Bremen-Reportage „Geld. Macht. Glück.“ von Steffen Hudemann geht es um Menschen, die jung sind, aber schon millionenschwer – und die unterschiedlicher nicht sein könnten. Einer protzt mit Privatjet und Pariser Champagnersausen auf Instagram, Start-Up-Millionäre dagegen wollen an ihrem Studentenleben eigentlich nicht viel ändern. Und die Sprösslinge einer Unternehmerdynastie denken vor allem nach über die Bürde, die Vermögen für sie bedeutet. „Rabiat“-Reporter Steffen Hudemann lernt junge Reiche kennen, so alt wie er selbst, und fragt: Was macht sehr viel Geld mit Menschen unter 40, die mehr haben, als sie je brauchen werden? In Sankt Moritz feiert die bessere Gesellschaft sich selbst – beim exklusiven Snow Polo Turnier mit Champagner, Pelz und Kaviar. Statussymbole, von denen die Berliner Start-Up-Unternehmer Tobias Johann und Philipp Hartmann nicht viel halten. Sie kleiden sich trotz Millionenvermögens eher wie Studenten. Die Mitbegründer des Online- Lieferdienstes Lieferando investieren ihr Geld in Kunst und urbane Kultur. „Es geht nicht nur immer um höher, schneller, weiter“, sagt Philipp Hartmann: „Es gibt schöne Dinge im Leben und es ist schön, wenn man sich die leisten kann.“ Instagramer Bayo Surakatu inszeniert sich und seinen Lebensstil im Netz. Von Bescheidenheit hält er nichts. Er ist stolz darauf, was er sich erarbeitet hat und zeigt es gern. Eine Armbanduhr kaufen im Wert einer Eigentumswohnung? Deswegen hat er kein schlechtes Gewissen: „Ich habe mir alles selbst erarbeitet“, sagt er. Dem offiziellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zufolge besitzen die oberen zehn Prozent in Deutschland mehr als die Hälfte des Vermögens. Vermutlich ist die Konzentration noch deutlich höher. Laut einer Oxfam-Studie strich das reichste Prozent im vergangenen Jahr 82 Prozent des Vermögenswachstums ein. Mit Reichen über ihr Geld ins Gespräch zu kommen, ist nicht immer leicht. Steffen Hudemann hat sich für das Radio Bremen-Reportageformat „Rabiat“ trotzdem auf die Suche gemacht nach jungen Menschen mit Geld. Entstanden ist ein Film über das Tabuthema Reichtum: Was treibt Deutschlands Vermögende an? Wie denken sie über Ungleichheit in unserer Gesellschaft? Und was ist eigentlich Luxus, wenn man alles hat? Rabiat – neues junges Reportageformat von Radio Bremen Radio Bremen wird rabiat. Der Sender bringt ein Reportageformat ins Erste, das jungen Reporterinnen und Reportern die Möglichkeit gibt, ihre Geschichte für ein großes Fernsehpublikum zu erzählen. Die Autorinnen und Autoren sind preisgekrönt, nominiert, mindestens aber auffällig. Journalistinnen und Journalisten mit Haltung und Tiefgang im On, die auch mal voll in die Kamera sprechen. Öffentlich-rechtliche Werte hat das Team verinnerlicht, doch die Schmerzgrenze liegt woanders. Der Fokus richtet sich auf die teilnehmende Beobachtung, das Kennenlernen, das Erleben. In den sechs Reportagen der Staffel, die ab dem 30. April 2018 immer montags um 22:45 Uhr im Ersten laufen, sind sie ganz nah dran; ob bei einem Koks-Deal, als Zielscheibe eines Shitstorms im Netz oder bei einer Partynacht im SM-Club. Die Macherinnen und Macher werden mit ihrer subjektiven Erzählweise Zuschauerinnen und Zuschauern auch mal vor den Kopf stoßen. Sie bauen Klischees in den Filmen auf, um sie postwendend zu brechen. Neue Sichtweisen sollen sich eröffnen. Die Filme wollen, sollen, ja sie müssen polarisieren, denn das macht gute Geschichten aus.