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Wien, wie es einmal war, Cover, HD, Serien Stream, ganze Folge

Wien, wie es einmal war

(2019 - 2019)
Ab: 0
IMDB

Jeder kennt sie – die historischen Bilder des dicht befahrenen Grabens in der Wiener Innenstadt. Aber nicht nur, als die Einkaufsstraßen des ersten Bezirks zur Fußgängerzone erklärt wurden, hat Wien eine große Veränderung erlebt – das Stadtbild prägten mehrere „Häutungen“, die im Laufe…mehr anzeigen

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Wien, wie es einmal war

Wien, wie es einmal war (2)

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Der zweite Teil der Doku-Trilogie von Jonathan und Norman Vaughan beschäftigt sich mit dem Wandel der Bezirke rund um den Gürtel.

„Altwien“ - das löst bei vielen romantische Gefühle aus. Doch niemand, der es sich aussuchen konnte, hätte dort leben wollen. Der zweite Teil der neuen Doku-Reihe beschäftigt sich mit der Stadterneuerung in Wien in den späteren Gürtel-Bezirken und der inneren umliegenden Bezirke.

Die Errichtung der Wiener Ringstraße war eine städteplanerische Meisterleistung - entstanden aus einer Notsituation. Denn im Zuge der ersten Wiener Stadterweiterung um 1850 wurden die Stadtmauern, die die Innenstadt umgaben, abgerissen und die umliegenden Stadtviertel eingemeindet. Wie aber sollte die Innenstadt mit den neu eingemeindeten Bezirken verbunden werden?

1857 beschloss Kaiser Franz Josef den Stadtgraben zuzuschütten und eine Prachtstraße zu bauen: den Ring. Das Bauvorhaben gilt als die größte städtebauliche Erweiterung seit den Babenbergern und nahm bis zu seiner Fertigstellung fast 50 Jahre in Anspruch. Dass sich die Bauphase über einen so langen Zeitraum erstreckte, verwundert nicht. Schließlich sollte nicht irgendeine Straße entstehen. Vielmehr sollte nach dem Vorbild anderer europäischer Großstädte wie Paris und London, nichts Geringeres als eine Prachtallee gebaut werden. 900 Bauten waren für die 4 Kilometer lange Ringstraße vorgesehen. Dass es am Ende nicht so viele wurden, wie der Kaiser ursprünglich im Sinn hatte, schmälert das Ergebnis nicht. Schließlich ist das Häuserarrangement, das den Ring säumt, von architektonischer Einzigartigkeit.

Alle staatstragenden Institutionen sind entlang der Ringstrecke angesiedelt. Ohne Übertreibung lässt sich die Architektur am Ring als Bilderbuch der Baustile Europas beschreiben: während die Staatsoper und die Universität im Stil der Neo-Rennaissance gehalten sind, wurden die beiden großen Museen im Stil der italienischen Rennaissance gebaut, das Rathaus ist neugotisch und das Parlament hellenistisch. Heute zählt die Ringstraße zu den wichtigsten Verkehrsadern Wiens, zugleich ist sie Flaniermeile und Einkaufsstraße

Der Abriss der Stadtmauern prägte aber auch die umliegenden Bezirke nachhaltig, die nun über den Ring mit der Innenstadt verbunden waren. So etwa den Karlsplatz, den ehemaligen Südbahnhof und auch den Spittelberg. Letzterer ist seit 1683 ein Teil der Wiener Innenstadt und wird von der Burggasse, Breitegasse und der Siebensterngasse begrenzt. Im 17. Jahrhundert siedelten sich dort zunächst Handwerker und Kleingewerbetreibende an, im 18. Jahrhundert war die Verbauung nahezu abgeschlossen. Das Viertel, das heute zum siebten Wiener Gemeindebezirk Neubau gehört, war über weite Strecken seiner Geschichte als Rotlicht- und Vergnügungsviertel nicht nur stadtbekannt. Auch über die Staatsgrenzen hinaus, wurde der Spittelberg als Lasterhöhle bezeichnet, der Volksmund nannte die Gegend, die sich auf einer Anhöhe befindet, auch „Venusberg“. Das Viertel, das heute gleichermaßen beliebt wie belebt ist, wurde jedoch vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nachhaltig geprägt.

Obwohl Wien nach 1945 an Einwohnerzahlen verlor, förderte die Stadt zunächst den sozialen Wohnbau und investierte in die Entwicklung der Stadtperipherie. In Folge verwahrlosten die klassischen Gründerzeitviertel im Stadtzentrum zunehmend. Es dauerte nicht lange bis die einmaligen barocken Häuschen in den 1960er und 1970er Jahren als Spekulationsobjekte auf dem Immobilienmarkt gehandelt wurden und kurz vor dem Abriss standen. Dass das Gebiet schlussendlich erhalten und saniert wurde, ist dem langen Atem engagierter Bürgerinnen und Bürger zu verdanken, die konsequent gegen den Abriss des Häuserensembles protestierten. ArchitektInnen, StudentInnen und SozialarbeiterInnen schlossen sich zusammen, um das biedermeierliche architektonische Erbe zu retten. Den Ausgangspunkt dafür bildete das nach dem Maler Friedrich Amerling benannte Amerlinghaus, das 1975 von den AktivistInnen erstmals besetzt wurde. Die Hausbesetzer konnten letztendlich ein Umdenken der Stadtpolitiker bewirken, denn die Stadt Wien beschloss, das Viertel einer Revitalisierung zu unterziehen.

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Veröffentlicht bei uns: Donnerstag, 01.01.1970 01:00 Uhr
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