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Vom Himalaja bis zu seinem Delta und den Sundarbans – den weltgrößten Mangrovenwäldern – fließt der Ganges mehr als 2500 Kilometer durch Indien. – Ein Film über die Macht des Wassers. Neben seiner spirituellen Bedeutung für die Hindus schafft der Ganges auch Lebensraum für viele Tierarten. Dazu zählen Raritäten wie der Gangesgavial, aber auch Indiens Symboltier, der Bengaltiger. Der Film führt an die großen Ströme, den Ganges und den Brahmaputra. Der Gangesgavial zählt zur Ordnung der Krokodile. Mit seiner langen, schmalen Schnauze ist er jedoch unverwechselbar. Gaviale sind überraschend fürsorgliche Muttertiere: Wie die meisten Reptilien vergraben sie ihre Eier und überlassen das Brüten dem warmen Sand. Doch sie helfen den Jungen später wieder heraus.
Wann es wirklich Zeit ist, mit dem Ausgraben zu beginnen, erfährt das Gavial-Weibchen durch die Rufe der frisch geschlüpften Jungen. In den ersten sechs Lebensmonaten bleibt der Nachwuchs noch in der Nähe der Mutter und genießt auch den Schutz älterer Artgenossen. Der Gangesgavial war früher in Indien weit verbreitet, heute ist er nur mehr an ganz wenigen Orten zu finden. Im Hügelland von Meghalaya, einer der regenreichsten Regionen im Nordosten Indiens, leben die Khasi, ein indigenes Volk, dem mehr als eine Million Menschen angehören. Hier gibt es bis zu zwölf Meter Niederschlag im Jahr. Am Höhepunkt des Monsuns werden selbst Rinnsale zu reißenden Strömen und zur Gefahr für Brücken. Doch die Khasi haben eine Lösung gefunden: Ihre Brücken leben. Sie pflanzen an beiden Talseiten Feigenbäume, die sich fest im Hang verwurzeln.
Einen Teil der Wurzeln leiten die Khasi jedoch um, auf den gegenüberstehenden Baum zu, und mit der Zeit lassen sich die Wurzeln beider Bäume zusammenflechten. Der Bau einer solchen Brücke überspannt Generationen, und so wird auch das Wissen um diese Methode von Generation zu Generation weitergegeben. Es dauert Jahrzehnte, bis das Geflecht tragfähig ist, doch die Brücken haben sich als sehr robust erwiesen. Manche sind bereits 400 Jahre alt. Der Saruskranich ist der größte unter den Kranichen, er kann eine Flügelspannweite von 2,5 Metern erreichen. Sumpfige Flusslandschaften und Reisfelder sind sein Lebensraum, hier findet er Schnecken, Insekten und andere kleine Tiere. Saruskraniche können 40 Jahre alt werden. Brutpaare bleiben ein Leben lang zusammen, zur Paarungszeit bekräftigen sie ihren Bund jedes Jahr mit einem anmutigen Pas de deux.
In vielen Teilen Indiens gelten die schlanken grauen Vögel mit den roten Köpfen daher als der Inbegriff ehelicher Harmonie. Auf ihrem Weg in den Golf von Bengalen vereinigen sich Indiens größte Flüsse, der Ganges und der Brahmaputra, zu einem Strom, bevor sie sich im Mündungsgebiet wieder in Hunderte Neben- und Seitenarme aufspalten. Es ist das größte Flussdelta der Welt. Am Höhepunkt der Regenzeit gelangen hier täglich 13 Millionen Tonnen Sediment in den Indischen Ozean. Dieser brackige Übergangsbereich zwischen Süßwasser und Meerwasser bietet ideale Bedingungen für Mangroven. Mit einer Fläche von 10 000 Quadratkilometern sind die Sundarbans die größten Mangrovenwälder der Erde.
Das vom Wechsel der Gezeiten geprägte und schwer zugängliche Areal bietet neben vielen anderen Tieren auch rund 100 Bengaltigern einen der letzten sicheren Lebensräume. Der Schlammspringer ist ein Fisch, der den Wechsel der Gezeiten im Mangrovenwald zu nutzen weiß. Mit seinen kräftigen und verdickten Brustflossen kann er sich an Land gut fortbewegen. Damit die Kiemenatmung auch an der Luft funktioniert, schließt der Schlammspringer die Kiemendeckel und speichert auf diese Weise Wasser im Kieferraum.