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Neuschnee im Sommer – in Norwegens Tundren und auf den Hochebenen, den „Fjells“, ist das nicht selten. Das nördlichste Land Europas hat sich ein wenig Eiszeit bewahrt. Gewaltige Gletscher haben vor langer Zeit die Gebirge abgeschliffen und die Fjorde geformt. Norwegens atemberaubende, raue Natur wirkt mit ihren baumlosen Ebenen, durch die Rentierherden und Moschusochsen ziehen, als wäre die Zeit vor 10.000 Jahren stehengeblieben. Moschusochsen konnten erst in den 40er Jahren wieder erfolgreich in Norwegen angesiedelt werden. Auf den windigen Bergkuppen fühlen sie sich wohl. Der Film begleitet eine der Herden durchs Jahr, folgt ihr auf ihren Wanderungen, zeigt die Tiere bei der Paarung, der Aufzucht der Jungen und bei den erbitterten und gewalttätigen Brunftkämpfen im Herbst. Anmutiger geht es bei den Ohrentauchern zu, die im Frühjahr um die besten Plätze für ihr Schwimmnest zanken. Im Gegensatz zu den Gebirgen herrscht entlang der Küste Norwegens bis weit in den Norden ein mildes Klima. Der warme Golfstrom lässt die Fjorde nicht zufrieren. An ihren Ufern gedeihen selbst unweit des Polarkreises noch Apfelbäume. Auf dem Meer gehen majestätische Seeadler auf die Jagd nach Fischen. In den küstennahen Wäldern pirscht der Luchs auf der Suche nach Beute durchs Unterholz. In den Bergen zieht sich der Winter endlos hin und im Sommer prangt das Hochland in den Farben unzähliger Blumen. Die schönste Zeit des Jahres aber ist der kurze und frühe Herbst, wenn alles in roten und gelben Farben glüht. Wenn die Brunft bei den Rentieren und Moschusochsen vorüber ist, kehrt Stille ein, der Schnee legt sich über das Land, die Bergtundra, die Fjorde und die Wälder der Küsten Norwegens, der letzten Bastion der Eiszeit.