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Im Amazonasregenwald in Brasilien trifft die Anthropologin Anne-Sylvie Malbrancke Sergio, der seinen Stamm vor 20 Jahren verlassen hat, um in der Stadt zu studieren. Dieses Jahr kehrt er mit seinem zwölfjährigen Sohn Jackson in seine ursprüngliche Gemeinde zurück. Für den Jungen ist es an der Zeit, innerhalb des Sateré-Mawé-Stammes in den Rang der Krieger aufzusteigen. Um das zu schaffen, muss er das Schlimmste über sich ergehen lassen, was der Urwald zu bieten hat: das Tucandeira-Ritual. Dabei wird er seine Hände in gewebte Handschuhe stecken müssen, die mit Hunderten von Tucandeira-Ameisen gespickt sind. Der Stich dieser Ameisen soll 30 Mal schmerzhafter sein als ein Bienenstich. Bevor das Ritual beginnen kann, gehen Sergio und die anderen Männer des Stammes in den Wald, um die drei Zentimeter großen Riesenameisen einzusammeln. Sie zwängen die Tiere in das Flechtwerk der Handschuhe und achten darauf, dass der Stachel nach innen gerichtet ist. Für das Ritual benebeln die Männer die Ameisen mit Rauch, um ihre Aggressivität zu steigern. Sobald Jackson die Handschuhe überstreift, werden sie stechen. Jackson weiß, dass er fünf lange Minuten durchhalten muss, ohne seinen Schmerz zu zeigen, um in den Kreis der Männer aufgenommen zu werden. Sergio und die übrigen Mitglieder des Sateré-Mawé-Stammes unterstützen ihn, indem sie singen und tanzen. Den qualvollen Initiationsritus halten die Sateré-Mawé-Indianer für eine gute Vorbereitung, um den Herausforderungen des Lebens standhalten zu können.